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Little Nightmares

Das kleine Horrorspiel hatte ich schon ewig auf der PlayStation – und vor Jahren sogar schon mal angespielt. Nun habe ich es (mit mentaler Unterstützung von Lynx) tatsächlich endlich mal durchgezogen.
Ich mag die Art des Horrors auf jeden Fall recht gerne. Es ist einerseits zumindest ein bisschen niedlich, nicht zuletzt durch die Perspektive, vor allem aber sehr uncanny.
Ich persönlich finde den Horror in realistischen Horrorspielen sehr viel unangenehmer. Little Nightmares ist in seiner Darstellung abstrakter, kreativer und künstlerischer und das kann ich dann sehr schätzen.
Vor allem die schleichende Degeneration der Spielfigur trägt aber auch dazu bei, dass alles einen sehr unangenehmen Beigeschmack hat – was ich sehr cool fand, weil die Trennung zwischen Gut und Böse hier einfach nicht so sauber ist bzw. nicht wirklich existiert.
Die Atmosphäre hat mir durchgehend zugesagt. Es wird nichts erklärt, man wird einfach in eine Welt geworfen, die man nach und nach etwas ergründet, aber die nie wirklich erklärt wird.

An sich bin ich kein Riesenfan von Puzzlespielen, vor allem, wenn man für Lösungen rumprobieren oder mehrfach um die Ecke denken muss.
Little Nightmares ist im Allgemeinen zum Glück relativ einfach. Manchmal ist die Steuerung etwas hakelig und gelegentlich mussten wir nachschauen, ob auf eine Lösung zu kommen.
Insgesamt war es aber gut lösbar. Die Rätsel erfinden jetzt nichts neu, aber einige waren ganz kreativ. Auch die Schleich- und Fluchtpassagen waren in Ordnung.
Rein spielerisch war es jetzt aber auch kein großer Spaß – aber darum geht’s bei dem Genre ja auch nicht unbedingt (bzw. eher darum, wie das Gameplay den Rest unterstützt).

Richtig cool fand ich, wie mit Perspektiven und der Kamera gearbeitet wurde. Ich beklage ja gerne die „Über die Schulter“-Kamera, die moderne 3D-Videospiele zu so einem Perspektiven-Einheitsbrei verkommen lassen.
Hier gibt es so viel Variation in der Distanz und dem Winkel, dass ich mich oft glatt an die Renderhintergründe von PS1-Spielen erinnert gefühlt habe.
Hinzu kommt die clevere Nutzung von Vertikalität, die besonders gut funktioniert, da die Spielfigur so klein ist. Das hat mir sehr gefallen.

tl;dr: Little Nightmares ist ein echt nettes, kleines Horrorspiel und ich kann gut verstehen, warum es eine große Fanbase hat. Es ist ein bisschen niedlich, sehr uncanny und fühlt sich vor allem auch recht frisch an. Mein Lieblingsgenre werden Horror-Puzzlespiele wohl nie werden, aber vielleicht gebe ich mir den zweiten Teil trotzdem mal.
Spielzeit: 3:35h
Wertung: 7/10
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